Wie erkenne ich einen Pilz bei einem japanischen Ahorn?

Acer Palmatum Bloodgood

Wenn bei einem japanischen Ahorn die Blätter welken, handelt es sich oft um einen Pilz. Wie man ihn erkennt, erfährst du hier! Der Baum, den ihr bestimmt schon auf vielen meiner Fotos gesehen habt, ist nicht der erste, der an dieser Stelle gepflanzt wurde. So fängt meine Geschichte an. Und es gibt ein Happy End!

Unbedacht gekaufter Ahorn

Ich wollte unbedingt einen japanischen Ahorn in unserem Garten. Nach den Umbauarbeiten war der Garten recht „nackig“ und mir war nach buntem Laub und lichtem Schatten. Schnell war mir klar, dass ich einen Japaner pflanzen wollte. Ich hatte mich nicht wirklicht mit den verschiedenen Merkmalen und Sorten auseinander gesetzt. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung von japanischen Ahornen.

Der Baum wird geliefert

In einer Baumschule stand ich dann eines morgens vor einem stattlichen Arcer Palmatum Atropupureum, der noch dazu bezahlbar war. Kurzum, ohne lange zu fackeln, kaufte ich den Baum inklusive Lieferung. Mit meinem Mann hob ich das riesige Loch aus und bereitete den Boden entsprechend vor. Der Baum wurde geliefert und gepflanzt und ich hätte nicht glücklicher sein können.

Aushub für den Ahorn

Acer palmatum atropurpureum

Woran erkenne ich den Pilz beim Ahorn?

Da stand er nun, mein stattlicher Ahorn. Nach ca. 2-3 Monaten wurde auf einmal ein ganzer Ast welk und da dachte ich „Moment, da war doch was… Wie war das nochmal mit den Pilzen bei Ahornen?“. Als fing ich an zu googeln und las und las. Vor allem bei Bäumen, die lange in Töpfen stehen, kann eine Infektion mit einem Pilz gerne mal passieren.

Pilz am Fächerahorn

Pilz am Fächerahorn

Dann nahm ich den Baum genauer unter die Lupe. Mir fiel auf, dass da schon erstaunlich viele und teilweise auch erstaunlich dicke Äste entfernt wurden… Offensichtlich gab es wohl davor schon welke Äste. Also kappte ich auch den neuen welken Ast und untersuchte ihn.

Pilz am Fächerahorn

Pilz am Fächerahorn

Ein neuer Ahorn musste her

Die Indizien waren recht offensichtlich. Typisch für einen Pilz am Ahorn – auch Verticillium Welke genannt – sind nicht nur die welken Äste. Im Anschnitt lässt sich deutlich eine schwarze Verfärbung erkennen. F***! Die Fotos habe ich an die Baumschule geschickt und auch da wurde der Pilz direkt erkannt und mir wurde ein Austausch angeboten. Ist ein Baum vom Verticillium Pilz befallen, kann man erst mal versuchen, alle befallenen Äste zu kappen. Eventuell lässt er sich dann noch retten. Ein Fungizid bringt jedenfalls überhaupt nichts… Ganz wichtig: Alle befallenen Pflanzenteile im Hausmüll – nicht im Kompost!!! – entsorgen!

Ein paar Tage später wurde der neue Ahorn – diesmal ein Bloodgood – geliefert. Das Pflanzloch haben wir noch ein ganzes Stück größer ausgehoben – jetzt gut in die Materie eingelesen hatte ich panische Angst, dass der Pilze auch im Boden steckt und auch den neuen Baum infiziert.

Acer Palmatum Bloodgood

Der Ahorn fühlt sich wohl

Der neue Japaner steht an dieser Stelle jetzt sei gut 4 Jahren und fühlt sich dort so richtig Wohl. Er wächst und gedeiht und treibt gerade wieder ganz großartig aus! Ich hege und pflege ihn und erfreue mich jeden Tag zu jeder Jahreszeit daran. In den 4 Jahren hat er stark an Volumen zugelegt und die Blattdichte hat auch enorm zugenommen. Hier der Vergleich:

Acer Palmatum Bloodgood

Auf was sollte ich beim Ahorn-Kauf achten?

  1. Untersuche den Baum ganz genau! Gibt es welke Äste – also komplett welk, nicht nur einzelne Blätter?
  2. Gibt es schon Schnittstellen bzw. wurden bereits Äste rausgeschnitten? Nachfragen, warum!
  3. Einen Pilz erkennt man ganz gut an einer frischen Schnittstelle – es gibt schwarze Maserungen im Anschnitt (siehe Fotos).
  4. Schaut genau, dass die Rinde intakt ist und keine Verletzungen hat.
  5. Setzt euch vorher mit den Arten auseinander – in vielen Läden werden einem echt Äpfel für Birnen verkauft!
  6. Schaut, dass der Standort der Sorte entspricht! Allgemein mögen japanische Ahorne keine starke Zugluft – wobei meiner da anscheinende ganz entspannt ist 😉
  7. Bereitet den Boden gut vor – ich habe Rhododendron-Erde mit Sand und normaler Erde gemischt. Ahorne mögen kein stehendes Wasser – der Boden sollte durchlässig sein.
  8. Ist der Baum groß, sichert ihn mit einem Pfahl.
  9. Die feinen Dissectum Sorten vertragen keine volle Sonne!
  10. Spätfrost ist ein Killer! Wenn Frost ansteht und die Bäume schon ausgetrieben sind, am besten mit Vlies einpacken, sofern sie nicht zu groß sind! Aber keine Panik, wenn der Frost zuschlägt, erwischt es oft nur die Bläter und kleinere Äste. Der Ahorn treibt später wieder neu aus.

Ich bin nun auch nicht die Superexpertin, was diese wunderschönen Bäume angeht, liebe meine aber heiß und innig und hege und pflege sie und sie fühlen sich in unserem Garten sehr wohl. Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit gerne an mich wenden.

Acer Palmatum Bloodgood

Acer Palmatum Bloodgood

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12 comments

  1. Hallo. Mein Ahorn hat überall braune Blätter die sich einrollen! Ist das die welckekrankheit? Er hat voriges Jahr schon so begonnen.war dann nach dem Winter wieder wunderschön.

    1. Das kann ich so schwer sagen. Hat er starken Frost abbekommen? Dadurch kommt das auch – dann treibt er im Juni wieder neu aus. Wie groß ist der Ahorn und wie alt? Falls es wirklich ein Pilz ist, sieht man es sehr gut im Anschnitt.

      Liebe Grüße,

      Sonja

    2. Ich habe mir im Jahr 2018 in einer Baumschule/Gärtnerei vor Ort eine Linde gekauft. Der „Fachbetrieb“ hat diesen Baum auch gepflanzt, weil der schon zu groß war um Ihn selber zu pflanzen. Außerdem wollte ich sicher gehen, dass alles richtig gemacht wird. Der Baum war schließlich entsprechend teuer. Bereits im Jahr 2019 zeigte die Linde welke Blätter. Sie hatte auch keine einzige Blüte. Heuer nun im Jahr 2020, hat die Linde gut ausgetrieben und jede Menge Blüten angesetzt. Seitdem es wärmer wurde, sterben immer mehr Äste/Zweige ab. Bisher ist keine einzige Blüte aufgegangen und der Baum ist komplett welk. Mit hängenden Blättern, Blüten, Zweigen und Ästen. Teilweise ist der Baum schon komplett vertrocknet mit braun gefärbten Blättern und Blüten.
      Ich habe den „Fachbetrieb“ kommen lassen und der hat behauptet der Baum sei gesund(!) und sehe sehr gut aus. Da mein Vertrauen in diesen „Fachbetrieb“ inzwischen stark gesunken ist, ist habe ich über das Baumpflegeportal (https://www.baumpflegeportal.de/) einen unabhängigen Fachmann kommen lassen. Der bestätigte mir meinen inzwischen aufgekommenen Verdacht, dass es sich um die gefürchtete Verticillium-Welke handelt. Der Baum muss nun gefällt und entsorgt werden. Die Erde muss großflächig abgetragen und auch entsorgt werden, da der Pilz sich im Erdreich weiter verbreitet und den ganzen Garten verseuchen kann. So wie es aussieht bleibe ich auf sämtlichen Kosten sitzen, da man den „Fachbetrieb“ anscheinend nicht in Haftung nehmen kann.
      Man sieht einem Baum nicht unbedingt an, dass er schon infiziert ist. Bis der Pilz sich im Baum ausbreitet, können schon mal ein paar Jahre vergehen. Bis sich ein Schadbild zeigt, dauert es also. Mir hat man gesagt, dass ich an der Stelle, an der jetzt noch die Linde steht, keinen Baum pflanzen soll, der für die Verticillium-Welke anfällig ist. Da bleiben aber nicht mehr viele Baumsorten übrig. Ich werde jetzt meinen Wunsch nach einem Baum erst mal ad acta legen :-(((
      Für den Ahorn wünsche ich alles Gute und dass sich der Pilz noch nicht in der Erde verbreiten konnte.

      1. Oh jee… das ist ja ein Albtraum! Ja, ich zittere bei meinem Ahorn tatsächlich immer noch, aber da der Baum davor nur ganz kurz im Boden war und wir großflächig ausgehoben haben, bin ich noch relativ entspannt. Wenn sowas passiert, ist es eben so. Da kann man nichts machen. Aber ist halt schon doof, wenn der Fachbetrieb eigentlich bescheid weiß und es durch kappen der welken Äste vertuscht – so war’s bei meinem…

  2. Hallo :o) Ich bin hier gelandet, weil ich gerade entdeckt habe das unser geliebter Ahorn kränkelt :o(… wir haben 4 Ahorne im Topf und ich habe Angst das sich jetzt alle anstecken. Es sterben auch Äste ab und manche Blätteraustriebe hängen kraftlos herunter. Ich habe mal einen etwas dickeren Ast abgeschnitten. Er zeigt nur direkt in der Mitte einen kleinen braunen Punkt. Deutet das auch auf diese Welke hin? Liebe Grüße von einer Ahornliebhaberin die jetzt grade nicht mehr weis was sie machen soll mit dem Ahorn :o((((((((

    1. Oh das ist schwer zu beurteilen ohne Bilder… Oft kann es auch Trockenheit sein, oder der Boden. In Töpfen ist das das immer kompliziert. Ich weiß, sie werden gerne als „Topf-Bäume“ angeboten, ich hatte damit bisher aber nie Glück und hab alle irgendwann ins Beet gesetzt. Auf jeden Fall solltest Du alle toten Äste und Äste mit welken Blättern rausschneiden. Ein kleiner brauner Punkt deutet noch nicht auf Welke hin. Das sind meist richtig schwarze Einschlüsse im Holz. Versuch’s einfach mal mit rausschneiden des toten Holzes.

  3. Vielen Dank für deine Zeit, ich freue mich sehr über deinen Tipp! Das werde ich dann so machen!
    Liebe Grüße :o)

  4. Hallo, mein Ahorn hat wunderbar ausgetrieben bis auf 3 Äste, die keine Knospen und somit keine Blätter tragen. Was mach ich damit?

    Liebe Grüße Ulrike

    1. Solche Ferndiagnosen sind immer ganz schwer. Grundsätzlich gilt: Tote Äste rausschneiden. Das ist bei allen Gehölzen so.

      Liebe Grüße,
      Sonja