Als wir unser Haus gekauft haben, war ich völlig unerfahren, was Gartenarbeit angeht. Vom Anlegen eines Gartens ganz zu schweigen. Nun war aber um das Haus für städtische Verhältnisse ein recht großer Garten, der von den Voreigentümern wunderschön gepflegt war. Die gute Frau G. hatte ein wirkliches Händchen dafür und Herr G. hat den Rasen gepampert, als wolle er Golf drauf spielen. Alles sah fantastisch aus, bis ich mit Kind und Kegel auf den Garten losgelassen wurde …
Garten beim Kauf 2011
Die Ausgangslage war eine dunkel geflieste Terrasse und eine große Rasenfläche, die sich einmal rund ums Haus erstreckte. Zum Zaun der Nachbarn gab es eine wunderschön angelegte Rabatte, zur Straße einen riesigen Wall der fast komplett aus Wildwuchs bestand. Anfangs fand ich das ganz toll, weil man soch schön ins Grüne geschaut hat, doch als der erste Rückschnitt anstand, bin ich schier kollabiert.
Aus Zeitnot und mangels Wissen haben wir eine Gartenfirma beschäftigt, um einmal Tabularasa zu machen. Zack, 3.000 Euro weg! Und das war weißgott nicht überzogen. Vier Meter hoher Feuerdorn, wilde Haselnussträucher und Hartriegel, Rückschnitt der beiden riesigen Kugelahorne – da war viel zu tun. Da fiel für mich der Entschluss: Ein Teil des Walls muss weichen. Als ich dann nach Ausmessen festgestellt habe, dass wir dadurch 70 Quadratmeter mehr Garten bekommen, war die Entscheidung auch schon gefallen. 2013 begann der erste große Umbau des Gartens.
Zu diesem Bild kamen wir dank Bagger und mehreren Kontainern! Das ist nichts, was man mal schnell selbst machen kann – ein regelrechtes Mammutprojekt. Die alte Terrasse wurde auch mit Baggern und schwerem Gerät rausgerissen – darunter befand sich Stahlbeton (siehe Foto weiter oben) – nette Überraschung.
Zu diesem Zeitpunkt waren an den Gabionen aber schon ein Gartenhaus und Bäume eingeplant. Ich war damals noch die absolute Gartennull und hatte von Tuten und Blasen keine Ahnung. Das Wie und Wo war mir ein komplettes Rätsel.
Zu viel Zaun, zu viel Gabionen
Also begann ich zu lesen. Alles was mir in die Finger kam. Und je mehr ich mir Gärten angeschaut habe, desto mehr missfiel mir der Zaun der Nachbarn und die neuen Gabionen. Nicht falsch verstehen, die Gabionen sind super und wichtig an der Stelle des Gartens, aber so “leer” sollten sie nicht bleiben. Als erstes pflanzte ich einen Japanischen Ahorn (Acer Palmatum Bloodgood) und Clematis an die Gabionen.
Auf die neu gestaltete Terrasse unter dem Ahorn gehe ich in einem anderen Artikel noch einmal genauer ein. Die entstand im Herbst 2017 beim Umbau des Vorgartens. Wie ihr seht, sind bei uns immer noch viele Spielsachen auf dem Rasen und ein großes Trampolin muss auch seinen Platz finden.
Eigentlich schon ganz gut zugewachsen
Nun gibt es viele Fotos, die im Herbst/Winter entstanden sind und auf denen sind Zaun und Gabionen sehr markant sichtbar. Das ist im Sommer nicht der Fall, deshalb hier mal ein paar Fotos aus dem Sommer 2018:
Weitere Umgestaltung
Trotzdem hat es mich im Frühjahr 2019 gepackt. Unzufrieden mit den immer noch sehr offenen Stellen und dem sehr schmalen geraden Beet entlang des Zauns fasste ich den Entschluss, dass ich hier etwas ändern muss. Meine Experten-Runde – einigen unter dem Namen “Instagranaten” bekannt – hat also begonnen, wild auf mich einzureden. “Rund!” “Nein eckig!” “Rasen weg!” “Alles neu machen!”
Am Ende blieb es bei rund. Ich hab einfach mal mit Abstechen angefangen und es hat erstaunlich gut geklappt. Die alte Rastenkante war betonniert – daher musste ich ein Stück davon wegrücken und sie mit Erde abdecken. Zuerst war ich nicht ganz so mutig, aber Stück für Stück ist mehr Rasen verschwunden – immer im Hinterkopf, dass noch genug Platz für die Jungs zum Fußballspielen und für das (blöde) Trampolin da sein muss. Mehr oder weniger final sieht die Seite am Zaun entlang setzt so aus:
Nun hab ich endlich die von mir ewig gewünschte breite Rabatte und somit viel mehr Platz für Stauden. Wie ihr seht, ein Garten wird niemals fertig. Ich habe ein Bild in meinem Kopf, wie der Garten irgendwann mal aussehen soll – aber das dauert noch sehr sehr lange, bis ich das umsetzen kann. Somit ist dieser Artikel ein “Work in Progress” – Updates folgen, wenn da mal endlich was wächst (bin nicht die Geduldigste…).
3 comments
Mir gefällt der Garten so viel besser, er wirkt fröhlicher und einladender. Wenn man irgendetwas ändert, an einem “alten” Haus, wird man teilweise ganz schön überrascht. Da kenne ich von unserem wirklich alten Haus nur zu gut.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Verrückt, was sich in deinem Garten alles getan hat im Laufe der Jahre. Ich bin gerade an dem Punkt, wo du 2012 bist. Ich habe gerade mein erstes Haus mit Garten bezogen und bin super happy genau so wie es ist. Ich hatte noch nie einen Garten und habe auch überhaupt keinen Plan. Ich habe mir erst letzte Woche eine Hängematte zwischen meine Apfelbäume gestellt und freue mich riesig über mein eigenes Fleckchen Natur. Nachdem ich deinen Artikel gelesen habe, bin ich nun super gespannt, wie sich mein Garten über die Jahre entwickeln wird. Deiner ist jedenfalls mit jedem Jahr toller und du ein echter Gartenprofi geworden! 🙂
Liebe Grüße, Karina
Hallo Karina!
Vielen Dank! So ein Garten ist was ganz feines und erdet einen – im wahrsten Sinne des Wortes ? viel Spaß mit Deinem! Ich hatte anfangs ja auch überhaupt keinen Plan ? Bei Fragen kannst Du mir gerne schreiben! Auf Instagram sind auch immer wieder Fotos von der Entwicklung in unserem Garten.
Liebe Grüße,
Sonja