Es gibt Stauden, die fallen einem einfach ins Auge. Sie machen einen Garten aus. Meist sind das hohe imposante Stauden mit üppiger Blüte, die den Blick auf sich ziehen. Bei mir im Garten sind das vor allem Astern und das Brandkraut, das fast schon zum Markenzeichen meines Gartens wurde.
Diese hohen Stauden, oft auch als Leitstauden bezeichnet, lenken den Blick über Beete. Ich hatte früher immer Angst, solche riesigen Pflanzen in meinem kleinen Garten zu verwenden. Meine gesamte Bepflanzung war zu Beginn sehr niedrig – Höhe kam nur durch Gehölze im Beethintergrund. Daran hat sich in den letzten Jahren aber irre viel geändert. Mit zunehmender Pflanzsicherheit hab ich mich immer mehr getraut und auch mal zu ausgefalleneren Staudenexemplaren gegriffen. Ein paar davon möchte ich Euch in diesem Artikel zeigen.
Phlomis tuberosa ‘Amazone’
Das Knollen-Brandkraut erreicht bei mir irre Höhen! Ich bin 1,75 Meter groß und die Blüten holen mich jedes Jahr fast ein. Ich weiß, unglaublich, aber diese standfeste Staude mit der leuchtenden Blüte im Juni wird minimum 1,40 Meter! Sie braucht 1-2 Jahr, bis sie sich etabliert hat, gibt dann aber richtig Gas. Bei Bienen ist sie heißbegehrt – bei mir vor allem von der seltenen blauen Holzbiene gerne besucht.
Diese hohe Staude ist absolut anspruchslos und pflegeleicht. Sie hält Trockenheit stand und ich schneide sie immer erst im späten Frühjahr zurück, weil die Samenstände ein so wundervoller Schmuck sind.
Monarda fistulosa ‘Beauty of Cobham’
Eine absolute Augenweide mit großen pinken Puschelblüten mit dunkler Mitte und dunklen Stielen. Noch dazu ist sie relativ selten in Gärten zu finden. Bei mir wächst diese hohe Staude relativ mehltauresistent – darf aber nicht zu arg austrocknen. Gut eingewachsen ist diese Schönheit aber unverzichtbar im Garten. Sie schafft gut einen Meter in der Höhe und breitet sich auch schön im Beet aus. Vermehren kannst Du sie über Stecklinge im Frühjahr – das klappt super.
Bei mir steht sie in Kombination mit der Phlomis und einem Miscanthus sinensis (Chinaschilf). Ihre Samentstände bleiben den Winter über im Beet und sehen wirklich auch noch im späten Frühjahr toll aus. Ich schneide sie erst zurück, wenn bereits der neue Austrieb zu sehen ist oder wenn die Frühlingsblüher darunter zu arg Gas geben.
Aster novae-angliae ‘Barr’s Pink’
Definitiv eine meiner allerliebsten Astern, da sie unfassbare Maße annimmt und eine unglaubliche Blütenfülle bietet. Bereits im August zeigen sich die ersten Blüten bis in den Oktober hinein. Diese hohe Staude wird gut 1,20-1,40 Meter hoch, ist super standfest und bildet in voller Blüte einen regelrechten pinken Berg. Sie lässt sich super einfach per Stecklinge vermehren.
Da die Ausmaße wirklich immens sind, rate ich zu Geduld. Bei mir hier auf den Fotos seht ihr eine einzige Pflanze! Daher nicht zu dicht pflanzen und lieber 1-2 Jahre warten und dann die volle Größe genießen. Die Aster hat in den letzten Jahren begonnen, sich selbst auszusäen. Nicht super stark – man wird dem noch Herr – aber ein paar Pflanzen kommen rundherum dann doch. Teilweise nicht sortenrein, was mich wie verrückt freut, da ich jetzt eine Aster mit ähnlichen Eigenschaften, aber anderer Farbe (ein MEEEGAAA Lila – siehe Fotos) im meinem Garten begrüßen darf. Per Stecklinge lassen die sich dann wieder sortenrein vermehren.
Echinacea purpurea
Eine meiner absoluten Lieblingsstauden, da sie einfach völlig unkompliziert ist und sich super einfach vermehren lässt. Das grelle Pink leuchtet im Beet und fällt direkt ins Auge. Echinacea purpurea mag den Halbschatten – wenn auch oft für die Sonne empfohlen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass etwas kühler und feuchter besser ist. Sortenabhängig variiert die Höhe, aber die Urform kann gut einen Meter hoch werden.
Echinacea überzeugt durch einen sehr lange Blüte, ist aber auch nach der Blüte noch ein Schmuck im Beet. Die Samenstände einfach stehen lassen! Einen Teil der verblühten Reste im Beet aussäen! Im zweiten Jahr kommen hier dann neue Blüten!
Aster Laevis ‘Calliope’
Ein Riese im Beet ist die Aster ‘Calliope’. Angegeben mit 1,50 Meter hat sie bei mir locker 1,80 Meter erreicht und eine Blütenfülle die ab September nochmal so richtig Farbe in den Garten bringt. Sie geht halbschattig und überragt wirklich alles – daher auch gut im Beethintergrund. Da sie nicht sehr standfest ist, machen Stützen auf jeden Fall Sinn.
Die hellen Blüten auf den dunklen Stielen leuchten richtig. Ich habe den Fehler gemacht, etwas zu dicht zu pflanzen. Die Calliope braucht Platz und davon viel. Daher schaut, dass im Umkreis von mindestens einem halben Meter nichts wächst. Sie macht es eh platt 😉
Iris x barbata-elatior ‘Superstition’
Auch so ein Eyecatcher im Beet mit sehr standfesten großen dunklen Blüten. Die ‘Superstition’ war eine meiner ersten Bartiris und vor allem ihre Farbe ist wirklich special und zieht alle Blicke auf sich. Die Blüten sind extrem hoch (mind. 90 cm), standfest und ihre langen schwertartigen Blättern ist die Staude auch für den Rest des Jahres noch ein Schmuck im Beet – daher definitiv eine absolute Empfehlung für diese völlig pflegeleichte Bartiris. An einem sonnigen Standort wird man mit vielen Blüten belohnt.
Wer eine ähnliche Wirkung aber eine Blüte im Frühjahr und Herbst haben möchte, greift auf die Sorte “Rosalie Figge” zurück.
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