Stauden lassen sich einfacher vermehren, als Du denkst! Ich erkläre Dir hier einige der Möglichkeiten, wie Du aus ein paar ganz viele machen kannst – teilweise ohne wirklich großen Aufwand.
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Bei manchen Stauden und Gräsern liegt es auf der Hand: Werden die Pflanzen zu groß, teilt man sie und schon entstehen neue Pflänzchen. Andere produzieren Samen und werden einfach ausgesät. In der letzten Zeit habe ich mich viel mit dem Thema beschäftigt – auch im Hinblick darauf, dass ich mittlerweile eine so riesige Staudensammlung im Garten habe, dass ich jetzt auch gerne mal auf Wiederholungen setzen kann und nicht ständig noch was neues pflanzen muss.
Stauden vermehren durch Stecklinge
Man sieht diese edlen Stauden im Garten wie Salbei ‘Caradonna’ und riesige Astern und kauft ständig nach, weil die so toll sind und man mehr davon braucht. Dabei lassen sich die wirklich super einfach vermehren durch Stecklinge. Wie das geht? Sind die Stauden ausgetrieben und haben eine gewisse Höhe erreicht, das ist meisten so im Mai – abhängig von der Staude, schneidet man auf 2-3 Blattpaare den oben Teil ab. Wichtig ist, dass dies vor dem Bilden von Blüten geschieht! Auf den Fotos seht ihr das anhand von Katzenminze.
Nun entfernt man die unteren Blätter – ich mache dass immer mit so einem scharfen Cutter-Messer. Eigentlich reicht es jetzt, diesen Steckling in einen kleinen Topf in Anzuchterde zustecken. Ich tauche die Stecklinge aber gerne vorher noch in Bewurzelungspulver. Das gibt es zum Beispiel von Neuendorff. Ich verwende seit Jahren dieses hier: Doff Hormon Wurzelbildung Puder. Das ist ein Hormonpulver, dass die Wurzelbildung anregt. Es ist nicht wirklich nötig, aber ich bilde mir ein, dass es damit besser klappt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man die Stecklinge nun “steckt”. Da man ja meist mehr als einen ziehen möchte, sind jeweils einzelne Töpfe eine ganz schöne Menge und das nimmt auch viel Platz weg. Daher bietet es sich an, sie für das erste Wurzeln in einen großen Topf zusetzen. Ich stecke sie an den Rand – so kann ich die Erde immer etwas rausheben und schauen, ob sie schon Wurzeln gebildet haben.
Eine Alternative sind Anzuchtplatten. Das sind große Pflanzplatten mit ganz kleinen Pflanztöpfchen. Dort können die Stecklinge direkt vereinzelt gesteckt werden. Diese Platten sind praktisch, da sie auf kleinem Raum viel Platz bieten. Außerdem gibt es meistens auch Schalen für drunter, was die Bewässerung vereinfacht. Macht hier nicht den Fehler, eine zu günstige zu kaufen. Die sind meist aus billigem dünnen Plastik und ruckzuck kaputt. Die etwas teureren kann man hingegen jedes Jahr wieder verwenden. Die sind auch super praktisch bei der Gemüseanzucht und könnten so mehrmals im Jahr verwendet werden.
Wohin mit den Stecklingen?
Grundsätzlich dürfen die Stecklinge nicht zu nass und nicht zu sonnig stehen. Ideal ist ein schattiger Ort mit gleichbleibender Feuchtigkeit im Topf. Zu nass würden die kleinen Stecklinge faulen, zu sonnig trocknet einem alles ein. Da habe ich letztes Jahr meine Erfahrungen gesammelt… Hab vergessen zu gießen und zack waren 20 Astern-Steckling hinüber…
Nach 2-3 Woche könnt ihr schauen, wie es mit Wurzeln aussieht. Dafür die Stecklinge vorsichtig am besten mit einem Pikierstab aus der Erde nehmen. Sind da schon kleine Wurzeln, können sie in einen größeren Pflanztopf wandern. Ich verwende hierfür die klassischen 9×9 cm Staudentöpfe, die sich hier von meinen diversen Bestellungen und Einkäufen stapeln.
Ab wann können die Baby-Stauden gepflanzt werden?
Das ist gar nicht so schwer und man erkennt es daran, dass die Stauden im Topf beginnen zu wachsen! Jetzt kann man sie natürlich im Topf weiter ziehen, wieder den Kopftrieb kappen, damit sie sich verzweigen, oder man setzt sie einfach direkt ins Beet. Vorher checken, wie es mit den Wurzeln steht. Ist der Topf richtig gut durchwurzelt, dürfen die Pflänzchen ausgesetzt werden. Im Beet wachsen sie dann schneller, als man denkt. Meine neuen Astern haben direkt im ersten Herbst schon geblüht!
Welche Stauden werden wie vermehrt?
Zur Vermehrung durch Stecklinge eignen sich hervorragend Salbei, Katzenminze, Astern, Monarda, Phlox und Sedum – teilweise fallen zum Beispiel beim Rückschnitt im Mai im Zuge des Chelsea Chops sowieso Teilstücke ab. Die kann man dann direkt als Stecklinge verwenden. Wobei es bei Sedum reicht, ihn in Wasser zu stellen. Der zieht auch da Wurzeln. Dieser Rückschnitt tut vielen Stauden gut und regt zum verzweigen an. Außerdem verhindert er ein späteres Kippen der Pflanze.
Vermehrung durch Teilen
Viele Stauden lassen sich aber auch durch Teilen vermehren. Meistens ist diese Arte der Vermehrung sogar eine Notwendigkeit. Astern verkahlen ganz gerne oder werden zu groß im Beet. Sie sollten alle 2-3 Jahre deshalb geteilt werden. Ausläuferbildende Sorten können durch Abstechen in Zaun gehalten werden. Auch Sedum tut eine Teilung nach ein paar Jahren gut – das beugt Kippen vor! Sedum wird dadurch standfester.
Bei kompakten Horsten sticht man am besten die komplette Pflanze mit einem Spaten aus. Dann erfolgt ein Teilen per Hand (Auseinanderziehen) oder mit dem Spaten – je nach Größe der Pflanze.
Extra Tipp: Oft sind gekaufte Stauden schon sehr groß. Die kann man schon vor dem Pflanzen teilen und so aus einer Pflanze mehrere machen. Das spart viel Geld!