Schädlingsbekämpfung im Garten – So geht es ohne Gift!

Blattläuse auf Rosen

Ja, die Chemie… Die ist ganz schnell gezückt im Garten, vor allem wenn es um Schädlingsbekämpfung geht! Aber muss das tatsächlich sein?

Ich war da früher auch immer ganz schnell dabei. Zack, Gift drauf und schon ist man die Blattläuse los. Aber ökologisch ist das nicht und viele Gifte schaden eben nicht nur den Schädlingen, sondern auch den Nützlingen. Es geht definitiv auch anders. (Artikel enthält Werbung)

Blattlausbefalle meiner Nektarine

Was tun bei Blattläusen?

Das Problem kennt nun wirklich jeder: Kaum wird es wärmer, hängt alles voll mit den kleinen Tierchen: Rosen, Hibiskus, Bauernjasmin, Clematis, Obstbäume und Stauden. Was tun? Ich hab mich wirklich abgemüht. Bei mir hatte es die Nektarine ganz arg erwischt… Alles voll. Ich war echt verzweifelt.

Meine Maßnahmen: Zuerst begann ich mit Handschuhen die Blattläuse abzustreifen und/oder mit einem festen Wasserstrahl abzuspritzen. Das hilft bei einem normalen Befall sehr gut! Als die Biester wieder kamen, habe ich eine Rapsölemulsion gespritzt (1:10 gemischt). Hat leider auch nur kurzfristig geholfen – bei Rosen und dem Hibiskus ist das aber echt prima. Weitere Gemische sind Knoblauchsud (dafür Knoblauch in Wasser kochen und ziehen lassen) und Kernseife mit Wasser verdünnt. Alles Maßnahmen, die bei einem normalen Befall wirklich gut helfen.

Schädlingsbekämpfung mit Marienkäferlarven

Wenn es ganz schlimm ist – wie bei meiner Nektarine und meinem Hibiskus dieses Jahr – hilft meiner Meinung nur eins: Abwarten! Im Ernst! Ich habe gewartet und zack war meine persönliche Armee da: Marienkäfer und ihre Larven. Sind davon erst mal genügend angesiedelt, dauert es keine zwei Tage und das Problem hat sich in Luft aufgelöst.

Ich hab solche Tipps früher immer belächelt, aber es ist tatsächlich so. Die Natur richtet das schon! Wer nicht warten will, kann die Larven tatsächlich auch kaufen!* Für mich das allerbeste Mittel gegen Blattläuse!

Schädlingsbekämpfung mit Marienkäferlarven

Raupen und Blattläuse im Baum

Durch die milden Winter nehmen leider die Schädlinge zu. Wir hatten hier vor zwei Jahren eine Raupen-Seuche vom allerfeinsten. Ich lüge jetzt nicht: Fast alle Zierkirschen waren bis auf das letzte Blatt kahl gefressen. Die mochten die Raupen anscheinend besonders gerne. Das hätte man locker vermeiden können, wenn man schon im Herbst des Vorjahres mit der Schädlingsbekämpfung begonnen hätte: einfach Leimringe an die Bäume anbringen. Die halten die Schädlinge davon ab, die Bäume hochzuklettern – weder Raupen noch anderes Getier kann so zu den Blättern kommen und entweder direkt losfuttern oder Eier legen.

Ameise auf dem Weg zu den Blattläusen …

Ein Indiz für Blattläuse im Baum: Ameisen, die in Scharen den Stamm hoch und runter marschieren. Die Blattläuse sondern einen süßen Saft ab, den Honigtau, den die Ameisen sehr mögen. Sie „melken“ die Blattläuse und halten sie so in den Bäumen… ein Leimring kann hier Abhilfe schaffen. Diese Leimringe gibt es zum Streichen* und zum Wickeln*.

Da waren einige Raupen am Werk und haben sich die Zierkirsche schmecken lassen.

Vorbeugen durch Stärkung

Bisher blieb ich von vielen schlimmen Schädlingen verschont, daher halten sich meine Erfahrungen damit auch in Grenzen. Ich denke, das liegt auch daran, dass ich versuche, meine Pflanzen zu stärken, wo es nur geht. Sie sind immer gut gedüngt – organisch versteht sich, da organischer Dünger auch noch den Boden verbessert. Meinen Favoriten was Dünger angeht, kennt ihr ja mittlerweile: Blattwerk!* Ich gieße damit regelmäßig ALLES.

Aber ich hab auch noch ein paar andere Asse im Ärmel. 😉 Ganz super sind Jauchen (z.B. Brennesseljauche oder Ackerschachtelhalmjauche) – da bin ich was das Selbstbrauen angeht allerdings – leider – raus. Ich kann das hier nicht ansetzen mit meinen Kiddies… Die Firma Schacht ist da aber wirklich großartig und bietet viele Pflanzenstärkungsprodukte an – so auch Ackerschachtelhalm gemahlen* zum Ansetzen eines Tees. (Das hilft vor allem auch ganz fantastisch beim Mehltau!) Von Naturen gibt es außerdem ein Spray, dass gerade pilzanfällige Pflanzen stärkt.* (Die Firma Schacht hat ähnliche sehr gute Produkte im Angebot).

Düngen
Viele Dünger und Pflanzenstärkungsmittel können gespritzt oder gegossen werden.

Effektive Mikroorganismen

Ich stärke meine Pflanzen mit Effektiven Mikroorganismen – kurz EM.* Ein Wundermittelchen, das zum einen das Bodenleben und gleichzeitig die Wurzelbildung der Pflanze verbessert. Es stärkt die Pflanze also von Grund auf. Hier jetzt genauer darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Aber wenn ihr Interesse an einem ausführlichen Artikel zu dem Thema Effektive Mikroorganismen habt, hinterlasst mir einen Kommentar.

So ganz ohne Zaubermittelchen komme ich, wie ihr seht, im Garten nicht aus – aber zumindest alles biologisch und keine Chemie. Ich hoffe, ich konnte Euch mit dem Artikel ein bisschen dazu inspirieren, von Chemie abzusehen und doch lieber zu natürlichen Mitteln zu greifen. Bei Fragen könnt ihr Euch natürlich jederzeit an mich wenden.

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10 comments

  1. Der Sommer geht seinem Ende zu und die Temperatur steigt an manchen Tagen genug hoch. Unter Befall von Raupen und Blattläusen leidet der Garten bei mir, der soll aber für den Winter vorbereitet werden. Den Tipp z u den Leimringen werde ich einsetzen, danke! Vielleicht kann auch der Baumschnitt die Pflanzen von den Insekten befreien. Wie muss dann der Stamm solcher Bäume bearbeitet werden?

    1. Befallene Äste würde ich zum Teil wegschneiden. Immer für genügend Luftigkeit sorgen. Für den Leimring sollte der Stamm frei sein – also nicht eng umpflanzt. Ein Rückschnitt und auch die Zeit für den Rückschnitt hängt aber immer von der jeweiligen Pflanze ab. Pauschal kann ich da keine Tipps geben.
      Liebe Grüße,
      Sonja

  2. Ich finde es gut, dass Sie versuchen fast nur natürliche Mitteln gegen Schädlinge zu benutzen. Meine Pflanzen waren im Sommer stark betroffen und ich habe größtenteils schwere Chemie verwendet. Jetzt weiß ich, dass dies nicht unbedingt notwendig war.

    1. Jeder fängt mal klein an. Das war bei mir auch so! Ich habe am Anfang auch erst mal gespritzt. Aber je mehr man liest, und je mehr man ausprobiert, desto sicherer wird man und merkt, dass es eben auch ohne Gifte geht.

      Liebe Grüße,

      Sonja

  3. Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel und die wertvollen Tipps. Man sollte ja immer erstmal auf biologische Weise versuchen diese Schädlinge zu bekämpfen.
    Mit besten Grüßen
    Manuela

  4. Vielen Dank für den Rat, die Schädlingsbekämpfung im Herbst des vergangenen Jahres beginnen zu lassen, wenn Sie einen milden Winter erleben. Ich lebe seit zwei Jahren an einem Ort, der milde Winter erlebt, und ich habe Probleme mit Schädlingen, die meinen Garten zerstören. Ich werde anfangen, darüber nachzudenken, einen Schädlingsbekämpfer zu engagieren, der sich des Schädlingsproblems in einer Weise annimmt, die meinen Garten hoffentlich retten kann.

    1. Je nach Schädling gibt es ja sehr viele Mittel – ich würde zum Beispiel bei Blattläusen echt einfach mal in Marienkäferlarven investieren. Hab damit wirklich sehr gute Erfahrungen gemacht.

      Liebe Grüße,

      Sonja

  5. Sie haben recht, dass gegen manchen Schädlingen andere Insekten helfen können. Allerdings muss man in extremen Fällen sofort reagieren. Oft ist auch eine Begutachtung von einem Sachverständiger der IHK hilfreich.

  6. Die Stärkung der Pflanzen ist sehr wichtig, wie Sie erwähnen. Pflanzen und Menschen sind nicht gleich, aber man weiß, dass gesunde Menschen weniger oft krank sind. Vorbeugen ist besser als heilen! Im schlimmsten Fall würde ich die Schädlinge nur ohne Gift bekämpfen.