Giersch – Der Feind in meinem Beet

Giersch im Garten

Es gibt bestimmt auf diesem Planeten Freunde des Gierschs. Die ihn als Salat lieben, im Smoothie oder als Gewürz oder einfach als Grünpflanze im Garten. Ich gehöre definitiv nicht zu dieser Gruppe von Menschen. ICH HASSE GIERSCH!!!

Den Giersch wird man nicht los

Stück für Stück hat er sich von vorn nach hinten in meiner Rabatte ausgebreitet. Versucht habe ich alles, nichts half. Angefangen – völlig ahnungslos – mit einfachem Ausreißen, was in noch kräftigerem Wuchs resultierte, bis hin zum Spritzen von „Gierschfrei“, einem Mittel speziell gegen Giersch, das ihn angeblich schon nach 1x spritzen ausmerzen soll. Von wegen… Zum Einen welkte nicht nur der Giersch, nein, auch meine Stauden fanden das nicht so lustig. Zu Anderen kam das Zeug kurz darauf wieder freudig sprießend aus der Erde.

Also stieg ich tiefer in die Materie ein. Giersch muss komplett entfernt werden. Mit den Wurzeln. Wenn auch nur ein kleiner Teil der Wurzeln im Boden verbleibt, treibt er wieder neu aus. Was für ein Horrorgewächs!

Nicht verzagen, Zita fragen

Meine Haushaltshilfe Zita, die sich mit sowas auskennt, meinte nur trocken: Da musst du die komplette Rabatte durchwühlen. Einmal alles raus, von den Giersch-Wurzeln säubern und dann wieder rein. Ich hab das erst mal belächelt, aber nach langer Recherche blieb die nüchterne Wahrheit: Sie hatte recht. Gegen das Mistzeug hilft tatsächlich nur alles rauszuholen! Jeeeden Fitzel! Also hab ich mich in die Rabatte gestürzt. Es wurde Zeit, da der Giersch sich mittlerweile über meine schönen Stauden hergemacht hatte und die kein Licht mehr zum Wachsen bekamen.

Erst mussten die noch erhaltenswerten Stauden raus und von den Gierschwurzeln, die sich ungelogen durch jeden Wurzelballen zogen, befreit werden. Die Giersch-Wurzeln sind echt fette weiße Dinger, daher sind sie relativ leicht im Ballen anderer Stauden zu finden und lassen sich auch relativ einfach entfernen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Zieht man zu fest, reißen sie und dann geht die Pulerei los.

Alles muss raus!

Nachdem ich alle noch brauchbaren Stauden entfernt hatte, lockerte ich den Boden mit einer Grabgabel und zog die Gierschpflanzen und das Wurzelwerk soweit es ging raus. Dann hob ich den Boden aus und schaufelte ihn auf eine Plastikplane – Tipp: einfach einen alten Pflanzenerde-Sack auseinanderschneiden. Da kämpfte ich mich dann durch die Erde und sammelte jedes auch noch so kleine Wurzelstück raus.

Giersch

Das trieb mich fast in den Wahnsinn! Ich saß ungelogen rund 2 Stunden an einem Quadratmeter Rabatte. Wie eine Geistesgestörte sammelte ich jeden noch so kleinen Wurzelfitzel raus. Und das waren verdammt viele!!! Oh Gott, bitte lass mich nichts übersehen haben!!!

Als ich fertig war, kam erst die gesäuberte Erde wieder rein, dann die Stauden, dann ordentlich Mulch. Ich musste noch ein paar neue Stauden dazu kaufen, da recht viel nicht mehr brauchbar war. Meine Christrosen zum Beispiel mit ihren festen Wurzelballen ließen sich nicht vom Giersch befreien, bzw. ich habe irgendwann aufgegeben.

Das ist das Ergebnis – Rabatte ohne Giersch:

Rabatte ohne Giersch Rabatte ohne Giersch

Wie man auf dem folgenden Foto erkennen kann, habe ich nicht wirklich alles geschafft. Die zweite Hälfte der Rabatte bin ich gut ein Jahr später angegangen und es war echt eine Katastrophe. Da war nichts zu machen. Zig mal ausgemacht, gespritzt, immer wieder kam das Mistzeug – ich denke auch, weil es sich zwischen den Wurzeln des Hibiskus breit gemacht hat…

Rabatte ohne Giersch

Links sauber, rechts Giersch 🙁

Merken

Merken

Letzte Rettung Unkraut-Vlies

Ich hatte dann irgendwann so die Schnauze voll, dass ich lieber auf die Bepflanzung von den zwei Quadratmetern Rabatte verzichtete. Kurzer Prozess: ich hab alles rausgerissen – außer Hibiskus und Himmelsbambus, und das ganze Elend einfach abgedeckt mit Unkrautvlies. Ein Versuch ist es wert dachte ich mir. Nun schlummerte die Ecke Also fast 2 Jahren unter einem Vlies und einer Schicht Mulch. Unglaublich aber wahr: Der Giersch war hier besieht! Es kam nichts mehr durch. Nach den 2 Jahren konnte ich die Vliesschicht entfernen und alles neu bepflanzen!

Das war die abgedeckte Rabatte – sehr kahl, aber es hat ja echt was gebracht!
Dicht ist der Hibiskus umwachsen und keine Spur mehr von Giersch!

You may also like

2 comments

  1. Ein toller Beitrag über den Giersch!! Wir halten ihn in Schach, in dem wir ihm immer wieder die Blätter abschneiden. Außerdem habe ich Storchschnabel und fette Henne gepflanzt, um ihm das Licht zum wachsen zu nehmen. Er wächst bei uns unter einem Korkenzieherhasel…
    Dein Blog ist toll!

    1. Bei mir war damit ja wirklich alles zu, wie man auf den Fotos sieht… Und er kommt immer noch an manchen Ecken wieder zum Vorschein. Teufelszeug 😉 Lieben Dank!