Mein Hochbeet war eigentlich eine Notlösung. Ich hatte vorher ein einfaches bodengleiches Beet. Früher wurde es als Kräuterbeet genutzt, ich wollte aber unbedingt Gemüse und Obst anbauen. Hab ich dann auch an gleicher Stelle, ohne die Rechnung mit meinem Sohn zu machen. Der war damals in einem Alter, in dem Grenzen nicht zählen. So stand er gerne mal (eigentlich ständig) samt Schaufel mitten im Beet und hat gebuddelt. Oder ist mit seinem Bobby Car quer durchgesaust…
Hochbeet – bitte möglichst günstig!
Da wir gerade das ganze Haus saniert hatten, wollte ich nicht auch noch viel Geld für ein Hochbeet ausgeben und die, die es zu kaufen gab, waren alle zu klein. Ich wollte eines, das eben genau auf das alte Beet draufpasst. Außerdem sollte noch ein Kräuterbeet direkt an das Hochbeet ran – ich hatte da schon eine ganz genaue Vorstellung im Kopf.
Da ich handwerklich nicht ganz so ungeschickt bin, nahm ich’s selbst in die Hand. Ich bin aber kein Fan von Sägen – bei mir wird’s immer schief – deshalb habe ich das Maß des Hochbeets dann doch an die Lattenlänge angepasst: 2 Meter mal 1 Meter – da musste ich nur für die Seiten sägen.
Für das Hochbeet:
- 4 Bodenhülsen* (die braucht man aber nicht unbedingt)
- 4 Zaunpfähle* (kesseldruckimprägniert)
- Dielen* à 2 Meter – Anzahl hängt von der Höhe ab
- Feinmaschiger Zaun* (Hasendraht) – als Wühlmausschutz
- Teichfolie* als Meterware im Markt oder online bestellbar und vorgeschnitten
Für das Kräuterbeet:
- Rastersteine* mit Hohlraum (für unsere Konstruktion haben wir 15 Stück benötigt)
Bauanleitung für das Hochbeet
Als erstes wurden die Pfahlschuhe in den Boden gehauen, die Pfähle eingesteckt und dann an den Pfählen die Dielen verschraubt. Sobald man einmal rundherum alles verschraubt hat, wird die ganze Konstruktion stabil. Den rechten Winkel erhält man automatisch durch die Vierkantpfähle.
Ich habe die Dielen immer versetzt verschraubt – das ist aber eher eine optische Geschichte. Kann man machen, wie es einem am besten gefällt. Die Dielen für die Kopfenden wurden jeweils halbiert.
Ist alles fest verschraubt, geht der “Innenausbau” los. Zum Schutz vor Wühlmäusen habe ich unten einen feinmaschigen Hasendraht angebracht. Ein Tacker ist hier mega hilfreich und spätestens zum Befestigen der Teichfolie ist man dankbar dafür!
Ist der Draht fest, kommt die Teichfolie zum Schutz des Holzes dran. Die gibt es als Meterware im Baumarkt in verschiedenen Qualitäten und Stärken – hier reicht auf jeden Fall eine billige! Die Folie wird am oberen Rand des Hochbeets festgetackert und bleibt unten offen (damit das Wasser versickern kann).
Damit ist das Beet rein baulich schon fertig. Mit den Rastersteinen habe ich an einem Ende des Beets dann noch ein Treppchen aufgestapelt für die Kräuter. Die Steine gibt es in zig Ausführungen und Größen. Mir war wichtig, dass sie in der Breite gut zum Beet passen und ich wollte kein betongrau oder rot. Das dunkle Grau hat mir sehr zugesagt und passt auch gut zum Beet …
Die Befüllung des Hochbeets
Dazu gibt es auch Unmengen von Artikeln und Grafiken. Mir war das teilweise einfach zu kompliziert. Ich habe mein Hochbeet folgendermaßen befüllt: Ganz unten der Rückschnitte meiner Sträucher – also Äste, dann trockenes Laub, dann Grasnarben (ich hatte kurz davor einen Teil des Rasens für ein neues Beet ausgestochen), darauf Erde aus anderen Teilen des Gartens und zum Schluss Kompost. Bin damit bisher immer sehr gut gefahren.
Dieses Jahr hatte ich keine Grasnarbe, daher einfach mein Rückschnitt der Gräser und diverse Pflanzenreste auf die Äste. Zum Schluss kommt wieder Kompost drauf.
Bepflanzt ist das ganze dann auch ganz flott und das macht echt Spaß, weil man sich nicht so bücken muss 😉 . Ich weiß, man will dann direkt loslegen… Aber bitte wartet noch ein paar Tage mit dem Bepflanzen, das die Erde setzt sich nämlich noch ein ganzes Stück. Gegebenenfalls muss man dann noch ein bisschen Erde nachfüllen.
Da um das Beet herum noch ein Rand des alten Beets war, habe ich diesen mit Kies aufgefüllt. Unter den größeren Flächen liegt Unkrautvlies aus. Hier kann man jetzt schön Kübel abstellen.
Hier ist das Hochbeet im letzten Jahr bei voller Bepflanzung:
Wie ihr seht, sieht man vom Beet nicht mehr viel. Das liegt vor allem an der Pfefferminze, die rundherum aus dem Boden geschossen ist. Ich hatte alles rausgerissen, aber Pfefferminze ist die Pest. Die kriegt man echt nie weg (und meine Vorgängerin hatte sie flei. (Pflanzt NIE Pfefferminze in den Garten. Also nie direkt in den Boden! Immer in einen Pflanztopf. Das Zeug kriegt man im Leben nicht mehr aus dem Garten raus. Pfefferminze ist mindestens so schlimm wie Giersch und Efeu. Die kommt überall durch.
Instandhaltung in diesem Jahr
Letzten Jahr ist sie mir sogar unterm Beet durchgewachsen und kam dann zwischen dem Gemüse raus. Dieses Jahr habe ich deshalb wieder einmal alles ausgerissen und den Boden des Beets mit Unkrautvlies zugetackert… Hoffentlich bringt es was! Ansonsten werde ich das Holz dieses Jahr mal ölen. Nach 3 Jahren hat es sich Gott sei dank nur minimal verzogen, aber ein bisschen Öl tut ihm bestimmt gut.
Ein Hochbeet lässt sich auch immer schön mit Kübeln kombinieren – so kann man bestimmt Pflanzen, die zu viel Platz einnehmen, auslagern. Tomaten zum Beispiel pflanze ich nicht mehr ins Hochbeet, die machen sich da einfach zu breit…
* Bei den Links handelt es sich um Affiliatelinks bzw. Partnerprogramme
6 comments
Vielen Dank, dass Sie die Schritte geteilt haben. Ich werde sie selbst anwenden.
Gerne! Viel Spaß dabei!
Ich liebe Ihre Ideen. Sie sind toll.