So ziehe ich meine eigenen Pflanzen für den Garten

Fensterbankgewächshaus

Ich bin mit einem riesigen Garten groß geworden. Meine Großeltern waren noch Selbstversorger und wir haben früher wirklich alles frisch aus dem Garten gegessen. Bei meinen Eltern hat sich bis heute nicht wirklich viel daran geändert. Die bepflanzen immer noch den Garten der Großeltern und ich lagere zum Beispiel meine Halloween-Kürbis-Pflanzen zu ihnen in den Garten aus. Ich habe leider nicht wirklich viel Platz hier bei uns für Beete, versuche aber jedes Jahr das Beste draus zu machen.

Was tun, wenn der Platz im Garten fehlt

Wir haben nicht wirklich einen kleinen Garten, aber die Voraussetzungen für Beete sind einfach ganz schwer und ein großer Nutzgarten ist leider überhaupt nicht umzusetzen. Was tun? Als erstes zimmerte ich mir vor ein paar Jahren ein Hochbeet zusammen. Ich wollte zuerst eins kaufen, aber das war mir zu teuer… Selbst ist die Frau und es war auch gar nicht schwer. Da mir die Fläche aber nicht genügte, kamen noch ein paar Kübel hinzu.

Hochbeet

Hochbeet
So sah das alles noch im letzten Jahr aus – mittlerweile hat sich gerade in dieser Ecke des Gartens einiges getan – mehr dazu in einem gesonderten Artikel. 

Dieses Jahr werden es wohl noch mehr Kübel… Ich werde demnächst mal wieder einem Flohmarkt einen Besuch abstatten und schaun, was ich da abstauben kann. Ich hab großes vor… Meine beiden Jungs sind nicht wirklich die Gemüseesser. Obst geht, aber auch nicht alles. Aus der Erfahrung weiß ich aber, dass sie das, was bei uns gewachsen ist, eher essen, als gekauftes… Außerdem finden sie es total spannend zu schauen, wie alles wächst.

Fertige Pflanzen contra Samen

Früher bin ich immer einfachfach ins Gartencenter marschiert und hab mir die fertigen Pflanzen gekauft. Das wird dann aber mit der Zeit teuer… Und es macht auch nicht annährernd so viel Spaß, wie wenn man eine Pflanze aus einem Samen selbst gezogen hat. Oft brauche ich natürlich gar nicht so viele Pflanzen, aber ich verschenke sie dann auch gerne an Freunde oder tausche gegen andere Sorten. Ich versuche weitestgehend auszusäen, bei Obstsorten ziehe ich aber definitiv die Pflanzen vor!

An Obst steht dieses Jahr folgendes auf der Liste: Himbeeren, Brombeeren und Blaubeeren im Topf, Erdbeeren versuche ich dieses Jahr hängend, da sie im Hochbeet nie was werden, außerdem liebäugele ich mit einer Säulenkirsche… Eventuell auch noch eine Johannisbeere für den Topf, wenn’s der Platz hergibt.

Gewächshaus auf der Fensterbank

Letztes Jahr hatte ich das Glück, dass ich die Fensterbank meines Büros nutzen konnte. Volle Südseite, klimatisiert – perfekte Bedingungen. Allerdings war das auch eine ganz schöne Schlepperei! Ich hatte mehrere von diesen Mini-Zimmer-Gewächshaus-Dingern… Also diese Plastikwannen mit Haube. Die funktionieren wirklich unschlagbar gut!

Anzucht am Südfenster

Dann musste natürlich die Erde ins Büro. Später dann kleine Töpfe zum Pikieren und nochmal Erde… Als die Pflanzen dann groß genug waren, hab ich alle wieder nach Hause bringen müssen. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass mein Büro im 4. Stock ist… Also alles nicht wirklich optimal – zumindest in der Masse nicht! Dieses Jahr werde ich das alles ein bisschen aufteilen und versuche einen Teil zu Hause zu ziehen – da sollte sich schon ein Plätzchen an der Sonne finden lassen. Das hat auch den Vorteil, dass die Kinder schauen können, ob da schon was sprießt.

Fensterbankgewächshaus

Was brauche ich alles?

Samen ist schon gekauft, Anzuchterde auch. Außerdem kleine Schildchen zum Markieren der Aussaat und Stöcke, um die später größeren Pflänzchen zu fixieren. Die Fensterbank-Gewächshäuser habe ich noch vom letzten Jahr – aber auch da werde ich noch 1-2 dazukaufen müssen.

Was mich schwarz ärgert: Ich habe ja letzten Jahr den Vorgarten komplett neu bepflanzt, war aber natürlich nicht so schlau, die Töpfe alle aufzuheben… Dämlich, die könnte ich zum Pikieren der Pflänzchen gut gebrauchen. Da noch etwas Zeit ist, greife ich auf Recycling zurück: sehr gut funktionieren nämlich Tera-Packs oder alte Becher. Außerdem nützlich ist auch eine Sprühflasche zum Bewässern. Mit der Gießkanne ist das nicht wirklich zu empfehlen, da der Druck die Erde wegspült.

Samen für Gemüse Samen für Gemüse Samen für Gemüse

Mit einem Essstäbchen mache ich kleine Löcher in die Erde und versenke dort die Samenkörner. Tomaten und Paprika können eigentlich sogar ganz offen keimen, ich bevorzuge aber immer eine kleine Schicht Erde drüber – das hält die Samen feuchter. Damit ich die kleinen Körner besser greifen kann, gebe ich sie in Schälchen. Das hilft ungemein. Dann kommen noch die Markierungen dran und ab auf die Fensterbank damit!

Aussaat Aussaat Aussaat

In der Wärme der Heizung und im Licht des Fensters warte ich nun auf die Keimung. Sobald die ersten richtigen Blätter (nach den kleinen runden Keimblättern) zu sehen sind, wird pikiert. D.h. die Pflänzchen werden in Anzuchterde in eigene Töpfchen gepflanzt. Je eine Pflanze pro Topf, da nun der Nährstoffbedarf steigt. Wie tief hängt von der Sorte ab. Tomaten, Paprika, Zucchini und Gurken bis zu den Keimblättern, andere Sorten wie Kohlrabi und Brokkoli weniger tief.

Gewächshaus für den Garten

Da es spätestens dann auf der Fensterbank zu eng wird und die kleinen Pflanzen auch keine Wärme mehr brauchen, sondern eine durchgehend milde Temperatur, habe ich mich dieses Jahr zur Anschaffung einen kleinen „Gewächshauses“ entschieden. Also nicht so eins zum Reingehen, eher eine Art Gewächsschrank. Tchibo hat das im Moment im Angebotund mich hätten fast die vielen negativen Bewertungen abgeschreckt, aber ich hab dann doch zugeschlagen und bin total happy damit.

Gewächshaus

Zum Zusammenbauen habe ich mir einen verregneten Sonntag ausgesucht – ich dachte, das dauert bestimmt ewig, aber es ging wirklich super einfach und schnell. Da steht es nun und wartet auf die Pflänzchen. Die einzelnen Böden lassen sich rausnehmen und das „Dach“ kann man zum Lüften aufstellen. Nicht zu groß und nicht zu klein – perfekt eben für meinen kleinen Garten! Jetzt heißt es abwarten, bis die ersten Keime sprießen und Daumendrücken, dass auch überall was rauskommt 🙂

Was wird noch im Haus vorgezogen?

Ich habe am Anfang ja schon die Halloween-Kürbisse erwähnt. Ja, Halloween ist sowas wie ein Feiertag im Hause Di Leo – wir schmücken da richtig wild vorm Haus und brauchen deshalb auch immer viele Kürbisse. Die Samen hebe ich jedes Jahr auf und ziehe Pflanzen vor, die dann Ende Mai in den Garten meiner Eltern auswandern.

Außerdem möchte ich dieses Jahr noch ein paar Blumen vorziehen. Mit Echinacea habe ich bereits angefangen, bin mir aber ein wenig unsicher, ob das klappt. Cosmea steht noch auf meiner Liste – da muss ich mir noch Samen besorgen…

Alle weiteren Samen wie Salat, Karotten und Radieschen wandern direkt ins Beet, sobald es wärmer ist. Auf Instagram könnt ihr auf meinem „Ich seh grün“-Account schauen, wie das alles bei mir voranschreitet 🙂

Izabella von „Haus und Beet“ hat eine Blogparade zum Thema „Gemüse selbst züchten“ gestartet. Falls ihr auch teilnehmen wollt, folgt diesem Link:  https://haus-und-beet.de/blogparade-gemuese-selber-zuechten/

*bei diesen Links handelt es sich um Affiliatelinks bzw. Partnerprogramme

 

Merken

Merken

Merken

Merken

You may also like

5 comments

  1. Liebe Sonja,
    Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht! Der gelbe Schrank sieht wirklich toll aus – alleine die Farbe, wow! Auch deine Idee mit dem Büro finde ich total klasse! Das ist perfekt für diejenigen, die einfach zu Hause keinen Platz haben!
    Hast du Lust mit deinem Artikel bei meiner Blogparade „Gemüse selber züchten“ mit zu machen? Ich würde mich sehr freuen!
    Viele Grüße, Izabella